Nun ist die Weihnachtszeit vorbei. Ja, wir hatten hier eine sehr bewegte Zeit. Kurz vor Weihnachten kam noch eine Freilernerfamilie mit ´nem Truck hier an (kamen aus England). Sie stehen bei den Nachbarn auf´m Grundstück. Die zwei Mädchen (9; 13) freundeten sich schnell mit unsern an. Auch die 4 Kinder der anderen Freilernerfamilie haben nun viel Austausch miteinander und besuchen sich täglich, spielen zusammen oder gehen wandern hoch in die Berge oder runter an´s Meer.
Weihnachten feierten wir draußen. Ein kleines Fruchtbäumchen neben unserm Wohnwagen war unser Weihnachtsbaum. Auch ein Lagerfeuer auf dem Hof sorgte für schöne entspannte Stimmung.
Bei uns arbeitets grad sehr, wie geht es dieses Jahr weiter? Hier zu sein macht bequem und ewig werden wir auch nicht hier sein können, obwohl es sich Eva und Dieter wünschen. Die Stimmung ist gut unter uns und sie sind froh über die Mithilfe auf´m Grundstück. Ja, das beschäftigt uns grad sehr, wie und wohin es gehen soll.
Emmi (14) hat auch grad das Bedürfnis nach echter Bildung. Die Aufgaben von der Cirkusschule arbeitet sie fleißig ab. Sind aber, wie die üblichen „Schulaufgaben“, sinnentleert. Sie war in den letzten Wochen im e-mail Kontakt mit ihrer Lehrerin und mit der Rektorin. Sie würde gern mit den anderen zwei Jugendlichen (14;16) hier aus der Nachbarschaft sich auf den Hauptschulabschluss vorbereiten wollen. Aber die Circusschule bremst sie aus und stellen einen Abschluss erst für 2018 in Aussicht. Ja, das motiviert sie nicht gerade an den ewig sich hinziehenden Arbeiten weiter zu tüffteln. Masse scheint eben vor Qualität zu gehen… Hatten uns schon vor längerem für die Tekosschule in Russland interessiert. Richard Kandlin (18) gibt viele Vorträge (auf YouTube auch zu sehen). Er war 2 Jahre in Russland, jetzt unterrichtet er Lehrer an der Weinbergschule in Österreich. Emmi nahm vor zwei Tagen Kontakt zur Weinbergschule auf. Sie interessiert sich für die Tekosschule. In der Antwort stand, dass sie fließend russisch sprechen müsse. Ebenso wäre die Schule (Stand August 2015) nur für „Politiker“ offen, was das auch im einzelnen bedeuten soll…
Ja, und finanziell muss sich an unsrer Situation auch was ändern. Immer so am unteren Level zu leben (300 Euro Essengeld/Monat!) fühlt sich sehr beschränkt und eingrenzend an. Nun taxieren wir Möglichkeiten aus….
Anita drängt zum Aufbruch, Aufbruch in ferne Länder, der aber auch geplant und durchdacht werden will. Da ist das Auto wieder in Ordnung zu bringen, Recherchen müssen gemacht werden, Computerarbeit, die nur in der Nacht läuft, Kindergeld der zwei schulpflichtigen Kinder rückwirkend für 2014 beantragen…. Am Tag brauchen wir die Zeit für die täglichen Alltagsdinge, wie Essen machen, die Belange der Kinder bedienen, Essen besorgen, Arbeiten im Grundstück, die eigenen Beete pflegen …. und ein Tag ist immer schnell rum. Außerdem brauchen Anita und ich auch immer wieder persönliche Zeiten zum Auftanken. Z.Zt. näht sie eine große Puppe für Salomé´s Geburtstag und liest „Avalon“.
Ich nehm mir seit zwei Wochen jeden Tag 1 1/2 Stunden Zeit und gehe im Meer schwimmen. Das tut mir gut und ich ziehe aus diesen Momenten Inspiration und Kraft. Heute kam Salomé mit. Es ist wunderschön, sie soo im Sand spielen zu sehen, völlig bei sich und vertieft… Nun, heute war es doch wieder wärmer (Wassertemp. 14°).
Nun wirds dunkel und die Kinder suchen sich was zu essen. Anita näht noch im Wohnwagen. In einer Woche ists ja dann schon so weit. An Salomé´s Geb. kommt ein Freund aus Sachsen für drei Wochen zu Besuch. Er will hier Zelten. Freuen uns auch schon drauf. Vielleicht hilft er mir als Computerfachmann, mit meiner Web-Seite weiter zu kommen. Und es wird sehr gesellig werden….
Die Freilernerfamilie aus der Nachbarschaft ziehen heute ins Dorf runter in ein Haus. Das wird für unsere Kinder auch wieder eine Umstellung sein, da eben nicht mehr so nah, 3 km bis dahin… Die andere Freilernerfamilie mit dem Truck (3 Jahre unterwegs) bleiben aber noch hier in der Nachbarschaft. So, dass sind so unsere „Baustellen“. Dazu kommt bei mir auch viel Selbsterkenntnisarbeit. Les grad das Buch von Dain Heer „Sei du selbst“. Dieses und die Webinare mit Ka Sundance rütteln grad an meinem Selbstbild…. und an meinem Verhältnis zu Anita und den Kindern…. eben auch ein interessantes Lernfeld.
„TuWasDuLiebst“ ist bei uns seit längerem Thema und wir machen damit unsere Erfahrungen, was manches entspannt, aber den Tag nicht gerade strukturiert. Auch eine neue Erfahrung, wenn es Essen eben nicht zu regelmäßigen Zeiten gibt, sondern spontan gemacht wird. Früh stehen alle ja erst auf, wenn die Sonne rauskommt und wärmt (ca. 9:30). Ich versuche, schon im Dunkeln (gegen 7:30) raus zu kommen und gleich morgens meine Grundstücksarbeiten von 2 Std. täglich ab zu arbeiten. Heute strich ich einen Holztisch und eine Holzbank, die ich vor Weihnachten reparierte. 11:00 ist dann Frühstück und 14:30 sollte Mittagessen fertig sein. Heute aßen noch drei Kinder mit. Bei mir gehen dann schnell die „Lampen“ an. Anita meinte, in andern Völkern sei es so, dass die Gäste zuerst essen, dann erst die Familie… Naja, da kommen bei mir so die Begrenzungen raus und ich mach sie mir bewusst… Gereicht hat es doch immer all die Jahre, oder? Verhungern muss hier keiner. Gestern war ich mit Noah und Salomé beim Gemüse-/Obstgroßmarkt. Dort holen wir überreife Bananen, meist so um die 17 kg für ´nen kleinen Preis (manchmal für 40 Cent, diesmal für 80 Cent das Kilo.) Dannach klappern wir die Müllcontainer ab. Holten diesmal um die 15 Kilo raus: Zucchinis, Mandarinen, Saftorangen, Tomaten, Brokolis, Paprika, Zwiebel, Süßkartoffel….und retteten sie vorm Verderben! Da lohnt sich dann auch die Fahrt (30 km hin undher).
Gestern sangen wir den Christbaum ab. Anita legte ein orangenes Tuch auf den Boden und zündete 12 Baumkerzen an. Dann lagerten wir uns mit noch weiteren 4 Kindern/Jugendlichen um den Baum herum und sangen die alten Weihnachtslieder. Das war ´ne fröhliche Runde! Nachdem ein Lied gesungen war, durfte sich, vom Jüngsten bis zum Ältesten, einer eine Schokokugel vom Baum nehmen. Das hat allen gut gefalln. Lanis (9) sagte: „Dies Ritual könnten wir öfter machen!“ Danach wurden noch Wunderkerzen entzündet und kleine Fackeln mit dem flüssigem Wachs gefertigt… Ja, das von uns in Kürze. Euch ein wunderbares Jahr 2016 mit vielen guten Erfahrungen und Begegnungen mit lieben Menschen! Herzlichst, Christian mit meinen anderen 5 Lieben!